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Valutierung: Wertstellung von Darlehen

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Du bist dir oft nicht sicher, ob dein Bankberater und du überhaupt die gleiche Sprache sprechen? Die Banken- und Finanzsprache ist voll von Fachbegriffen, welche Laien häufig verwirren.

Bei Kreditanträgen oder auch auf deinem Kontoauszug taucht oft der Begriff ‘Valutierung’ oder ‘Valuta’ auf – du bist dir aber unsicher, was das genau für dich bedeutet?

Dann bist du bei unserem Glossarbeitrag richtig, denn im folgenden Artikel erklären wir dir den Fachbegriff Valutierung einfach und verständlich. Du erfährst, was man darunter versteht, welche Zusammenhänge es mit Krediten oder Wertpapieren gibt und was du bei den Zinsen beachten musst.

Das Wichtigste in Kürze

  • Ab der Valutierung, dem Termin der Darlehensauszahlung, ist der angekündigte Darlehensbetrag verfügbar.
  • Ab diesem Zeitpunkt beginnt auch die Verzinsung des Darlehens.
  • Das Wertstellungsdatum wird auch als Valutadatum betitelt.

Glossareintrag: Der Begriff Valutierung im Detail erklärt

Nachfolgend haben wir für dich die wichtigsten Fakten zur Valutierung zusammengefasst und erklärt. Wir definieren dir nachfolgend den Fachbegriff und erklären dir die Zusammenhänge, um dir einen raschen Überblick zu bieten.

Was bedeutet Valutierung?

Eine Valutierung definiert die Auszahlung eines Darlehens. Es ist also der Fachbegriff für die Wertstellung von Buchungen.

Valutierung wird von dem lateinischen Wort ‘valere’ abgeleitet, was ‘vermögen, in der Lage sein’ bedeutet.

Sobald alle im Kreditvertrag zugesagten Auszahlungsvoraussetzungen erfüllt sind, valutiert die Bank das versprochene Darlehen.

Schau dir auch die einfache Erklärung in folgendem Video an:

Was bedeutet Vollvalutierung?

Bei einer Vollvalutierung wird der ausstehende Betrag in einer Summe ausgezahlt (=valutiert).

Das Gegenteil wäre eine Teilvalutierung, bei der der Betrag in kleinen Summen nach und nach valutiert wird.

Das ist bei einem Bauvorhaben denkbar, bei dem die Summe bei Erfolgen der einzelnen Bauschritte ausgezahlt wird.

Welche Rolle spielt die Bank bei der Valutierung?

Die Bank valutiert das Darlehen. Sie ist also der Mittelspieler zwischen dir und deinem Darlehen, prüft alle Zahlungsvorauszahlungen und bringt das Darlehen aus.

Das Darlehen der Bank valutiert dann in einer bestimmten Höhe bis der Kredit abgezahlt wurde.

Was ist das Valutadatum?

Valuta bedeutet Wertstellung, also handelt es sich um das Wertstellungsdatum.
Ab diesem Zeitpunkt wird die Gutschrift oder eine Belastung auf dem Konto wirksam und damit auch zinswirksam.

Auch auf deinem Kontoauszug findest du die Valuta. Sie zeichnet den ‘echten’ Kontostand unter Berücksichtigung aller Eingänge und Abbuchungen ab.

Was bedeutet Valuta bei einer Rechnung?

Auf einer Rechnung bedeutet das Valutadatum, wann diese rechtsverbindlich bezahlt werden soll. Es beschreibt den Zeitpunkt der Überweisung oder Abbuchung.

Die Valutarechnung bringt unter anderem den Vorteil mit sich, dass man oft schon über Geld verfügen kann, das zwar per Valuta noch nicht gebucht wurde, aber schon auf dem Konto angezeigt wird.

Wie funktioniert die Valutierung einer Grundschuld?

Bei einer Baufinanzierung ist eine Auszahlungsvoraussetzung unter anderem die Eintragung der Grundschuld oder eine Rangbescheinigung beim Notar zur entsprechenden Eintragung.
Wird eine Immobilie neu gebaut, so wird das Darlehen je nach Baufortschritt in Teilbeträgen valutiert also ausgezahlt.

Die Valutierung einer Grundschuld beschreibt die Höhe, in der der Kredit noch nicht abbezahlt, also belastet ist. Sobald der Kredit abbezahlt ist, gibt es keine Valutierung mehr. Dann kann die Grundschuld bei der Bank gelöscht und revalutiert werden.

Was ist die Valutierung von Wertpapieren?

Auch an den Börsen spielen Valutierungen eine große Rolle.
Beim Kauf oder Verkauf von Aktien handelt es sich um komplexe Vorgänge und es werden mehrere Schritte abgehandelt.
Die finanztechnischen Prüfungen hierfür können einige Tage in Anspruch nehmen. Das Geld wird also erst später auf deinem Konto valutiert.

Wie hängt eine Valutierung mit Zinsen zusammen?

Ab dem Valutierungsdatum tritt die Verzinsung in Kraft. Sobald das Guthaben ausgezahlt wird, beginnt auch die Zinsberechnung für den Umsatzposten.

Für die Berechnung der Zinsen ist somit das Valutadatum ausschlaggebend und nicht das Buchungsdatum, an dem der Vorgang schon im System der Bank eingetragen ist.

Buchung und Wertstellung finden häufig nicht am gleichen Tag statt. Wichtig ist die Unterscheidung, um keine Überziehung des Kontos zu provozieren und ins Saldo zu rutschen.

Was bedeutet der Begriff ‘valutiert nicht mehr’?

Wenn du dich mit dem Thema Valutierung auseinandergesetzt hast, hast du wahrscheinlich schon die Begriffe ‘etwas valutiert in der Höhe von’ oder ‘etwas valutiert nicht mehr’ gehört. Die Valutierung ist der Wert, der noch nicht abbezahlt ist – man spricht dabei auch von den Valutenständen. Wenn nun ein bestimmer Betrag nicht mehr valutiert, so ist dieser bereits gezahlt und wird nicht mehr in die Valutierung einberechnet.

Das ist vor allem bei der Valutierung von Grundschulden wichtig, da man sich bei Nichtvalutierung überlegen muss, ob die Grundschuld gelöscht werden soll oder für eine weitere Finanzierung bestehen bleiben soll.

Fazit

Eine Valutierung ist also nach einem Zeitpunkt definiert, an dem ein Umsatzposten ausbezahlt wird. Da einige finanztechnische Schritte im Hintergrund laufen, sind meist Buchungsdatum und Valutadatum nicht der gleiche Tag. Die Verzinsung beginnt mit der wirklichen Ausbezahlung also der Valutierung.

Zwei wichtige Unterschiede solltest du bei einer Valutierung noch beachten:
Bei Banken ist es der Zeitpunkt, wann effektiv gebucht wird.
Bei Rechnungen, wann rechtverbindlich bezahlt werden muss.

Wir hoffen, dass wir dir mit diesen Erklärungen weiterhelfen konnten und dein Bankberater und du nun die gleiche Sprache sprechen.

Einzelnachweise (7)

1. Wissensportal und Verbraucher-Ratgeber
Quelle

2. Portal für Kredit- und Finanzthemen
Quelle

3. Erklärung für verschiedene Bankthemen
Quelle

4. Gevestor: Ökonomie
Quelle

5. Wann erfolgt eine Valutierung des Hauskredits?
Quelle

6. Gevestor: Bank & Geld
Quelle

7. Portal für Finanzfachbegriffe
Quelle

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