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Credit Default Swap: Alle Fragen und Antworten

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Was genau ist eigentlich ein Credit Default Swap? Zu diesem Konzept gibt es mehrere Begrifflichkeiten und Definitionen. Die deutsche Übersetzung lautet z.B. Kreditfallaustausch, ein häufig genutztes Wort für den CDS ist aber vor allem Kreditausfallversicherung.

Um die Komplexität des Credit Default Swaps aber noch genauer verstehen zu können wird in diesem Artikel konkret auf die Definition eingegangen. Außerdem wird dein Wissen über das Thema durch Beispiele und weitere Ausführungen konkretisiert.

Das Wichtigste in Kürze

  • Credit Default Swaps sind Kreditausfallversicherungen.
  • Bei einem Credit Default Swap springt im Falle einer Zahlungsunfähigkeit des Kredits der CDS-Verkäufer ein.
  • Die Bank, die den Credit Default Swap erwirbt, zahlt gegen die Risikoabsicherung eine Prämie, die auf der Ausfallwahrscheinlichkeit des Schuldners beruht.

Hintergründe: Alles was du zum Thema Credit Default Swap wissen solltest

Im Folgenden werden häufig gestellte Fragen zum CDS beantwortet. Hierbei handelt sich vor allem um eine ausführliche Erklärung darüber, was ein Credit Default Swap ist. Dafür werden dir sowohl Definitionen, als auch Erklärungen, Grafiken und auch Beispiele dargelegt.

Was ist ein Credit Default Swap?

Der Credit Default Swap (oder CDS) ist eine Kreditausfallversicherung, welche Gläubiger von dritten Instanzen kaufen, um sich gegen die eventuelle Zahlungsunfähigkeit des Schuldners finanziell abzusichern. Das Kreditrisiko ist in diesem Fall losgelöst von der Kreditbeziehung.

Wie funktioniert ein Credit Default Swap?

Hier werden die wichtigsten Definitionen und Rollen noch einmal genauer definiert. Diese sind wichtig um den genauen Geld- und Kreditfluss nachvollziehen zu können. Im Anschluss wird genauer über den Ablauf eines Kaufs von Credit Default Swaps eingegangen um schließlich den Vorgang anhand eines Beispiels zu verdeutlichen.

Ein Credit Default Swap sichert im Falle eines Zahlungsausfalls deinen Kredit ab.

Beim Credit Default Swap gibt es drei wichtige Rollen: Der Gläubiger, der Schuldner und der CDS-Verkäufer. Die Funktionsweise des CDS sorgt dafür, dass der CDS-Verkäufer im Falle eines nicht zurückgezahlten Kredites des CDS-Käufers diese Summe zahlt. Im Gegenzug dafür erhält der CDS-Verkäufer im Voraus eine Prämie.

Die Rollenverteilung beim CDS

Hier wird dir die Rollenverteilung bei dem Kauf- und Verkauf eines Credit Default Swaps genauer erläutert:

  • Gläubiger (Sicherungsnehmer): Die Person, die Bank oder die Institution, die einen Kredit gewährt. Im Falle eines CDS handelt es sich bei den Gläubigern eher selten um Privatpersonen.
  • Schuldner: Die Person, die Bank oder die Institution die den Kredit aufgenommen hat. Beim CDS handelt es sich um das Risiko der Zahlungsunfähigkeit dieser Person.
  • CDS-Verkäufer (Sicherungsgeber): Dritte Instanzen wie Banken und Institutionen, welche den CDS verkaufen. Auch hier handelt es sich selten bis gar nicht um Privatpersonen.

Diese Bezeichnungen sind wichtig um den Vorgang eines Kaufs und der Funktionsweise eines Credit Default Swaps zu verstehen. Auf diesen Kaufbeziehungen basieren die Forderungen, Sicherheiten und Risiken, die mit dem CDS einhergehen.

Der Ablauf beim CDS

Durch einen CDS sichert sich der Kreditgeber bzw. Risikoverkäufer (=Gläubiger) gegen das Ausfallrisiko des Schuldners ab. Durch die Zahlung einer Prämie an den CDS-Verkäufer wird der Gläubiger damit zum Sicherungsnehmer und erhält die Absicherung des Absicherungsgebers in Form des CDS.

Diese Absicherungsprämie kann einmalig gezahlt werden, aber auch über eine längere Laufzeit, wie z.B. viertel/ oder halbjährig. Eine andere Bezeichnung ist auch CDS-Spread und richtet sich häufig nach dem Nominalbetrag einer Anleihe. Credit Default Swaps werden überwiegend von Investmentbanken oder institutionellen Anlegern, selten auch von großen Unternehmen gehandelt.

Kann der Kredit zurück gezahlt werden tritt der Credit Default Swap nicht in Kraft. In diesem Fall macht zwar die Bank, welche den Kredit verliehen hat, durch die im Voraus gezahlte Prämie ein wenig Verlust, war jedoch nicht dem Risiko ausgesetzt, den gesamten Kreditbetrag zu verlieren.

Beispiel: Marie möchte ein Haus kaufen. Dafür nimmt sie einen Kredit bei ihrer Bank auf und wird dadurch zur Schuldnerin. Ihre Bank ist der Gläubiger. Diese ist sich nicht sicher, ob Marie den Kredit tatsächlich zurückzahlen kann, denn die Gefahr besteht, dass sie im Laufe der Jahre zahlungsunfähig wird.

Also sichert sich die Bank ab: Sie zahlt einen CDS-Spread, bzw. eine Prämie an eine Investmentbank, damit diese im Falle des Zahlungsausfalls von Marie den Kreditbetrag an die Gläubiger-Bank zahlt. Das Ausfallrisiko wird also übertragen.

Was ist der Unterschied zwischen einer Kreditversicherung und einem Credit Default Swap?

Kredite werden für unterschiedliche Zwecke aufgenommen und können ebenso unterschiedlich versichert werden. Der Credit Default Swap wird fälschlicherweise häufig als Kreditversicherung verstanden. Jedoch sichern solche eher Firmenkredite und weniger Immobilien oder Bankkredite ab. In diesem Fall treten Ausfallversicherungen, wie z.B. der Credit Default Swap in Kraft.

Darüber hinaus werden CDS teilweise an der Börse gehandelt. In diesem Fall sind die Indexe hochspekulativ, weshalb es den CDS-Index (siehe unten) gibt, um die Entwicklung der Kosten von Schuldnern und dem CDS Markt zu repräsentieren. Im Folgenden wird noch genauer auf den CDS-Index und die Ausfallprämien eingegangen.

Wie werden CDS-Prämien errechnet?

Für die Zahlung der CDS-Prämie (oder dem CDS-Spread), welche der Gläubiger an den CDS-Verkäufer zahlen muss, gibt es verschiedene Möglichkeiten:

  • Einmalige Prämie
  • Langfristige Prämie

Der genaue Betrag der Prämie wird anhand der Ausfallwahrscheinlichkeit berechnet, bzw. anhand dessen festgestellt was für eine Ausfallwahrscheinlichkeit dem Kredit zugemessen wird. Dafür gibt es konkret Agenturen die Ausfallwerte für verschiedene Konzerne oder Kredite ranken. Die bekanntesten Agenturen für das Bonitätsranking sind vor allem Moondy, Standard & Poor’s (S&P) oder auch Fitch.

Die folgende Liste zeigt dir die Bezeichnungen für verschiedene Ausfallwahrscheinlichkeiten auf. Rankingagenturen haben allerdings keine standardisierte Kategorisierung, weshalb die folgende Liste zwar nicht für alle zutreffend sein kann, dafür aber einen Überblick über verschiedene Bonitätsstufen liefert:

AusfallwahrscheinlichkeitRating
AAA bis ASehr geringes bis geringes Ausfallrisiko
BBB bis BBestehendes Ausfallrisiko
CCC bis CAusfallrisiko mit hoher Wahrscheinlichkeit

Die jeweiligen Ratingagenturen haben dazu häufig noch eigene Zusätze. So Kann z.B. BB bei Standard & Poor’s auch BB+ und bei Moondy z.B. als Ba1, 2 oder 3 bezeichnet werden. Trotzdem wird bei AAA oder triple A von einer Ausfallwahrscheinlichkeit von fast 0 Prozent gesprochen.

Wichtig ist bei der Berechnung der Ausfallwahrscheinlichkeit und damit des CDS-Spreads, dass der rechnerische Verlust für den CDS-Verkäufer wieder raus kommt. Dies wird erneut anhand eines einfachen Beispiels erklärt:

Beispiel: Eine Bank sichert mit dem CDS 100 Kredite à 100 Mio Euro. Von diesen Krediten fällt im Schnitt einer weg, wodurch die Bank einen Verlust von 100 Mio Euro hat. Deswegen sollte pro Kredit eine Prämie von mindestens 1 Mio an die Bank gezahlt werden, damit diese am Ende keine Verluste hat. Im besten Fall liegt die Prämie etwas über dem Betrag, damit mit der Sicherung etwas Gewinn gemacht werden kann.

Was ist der CDS-INDEX?

Der CDS-Index ist eine andere Beschreibung für die Ausfallwahrscheinlichkeit. Dieser Index wird in Basispunkten angegeben. 100 Basispunkte ergeben hierbei eine Ausfallwahrscheinlichkeit von 1%.

Entweder kann sich also nach dem Rating der Agenturen (s.o.) gerichtet werden, oder du bewertest das Risiko der dahinter liegenden Assets an der Börde. Als Bank bedeutet das z.B., wie viel es dich kosten würde, um 100 Mio Euro abzusichern. Ist die Antwort 1 Mio. weißt du, dass der Index bei 1% liegt. Steigt der Index, so steigt auch das Ausfallrisiko.

Ist es sinnvoll als Privatperson einen Credit Default Swap zu kaufen?

Als Kleinanleger:in kannst du an der Börse zwar Anteile kaufen oder in Fonds investieren die mit CDS zu tun haben. Das macht aber kaum Sinn, da diese auf Grundlage von Spekulation von Insolvenzen beruhen und dadurch sehr risikobehaftet sind.

Gerade als Privatperson sollten solche Risiken vermieden werden, da es sich bei dem Handel und Investieren in Credit Default Swaps oft um Millionenbeträge handelt, sodass überwiegend große Firmen an diesem Markt beteiligt sind.

Was sind Risiken eines Credit Default Swaps?

Obwohl Credit Default Swaps vor allem eine Absicherung für Kreditgeber sein sollen, entstehen trotzdem verschiedene Risiken. Wichtig ist hier, dass die Risiken und vor allem die Risikoleistungen, die konkret aus dem Credit Default Swap resultieren, Privatpersonen gar nicht betreffen, sondern überwiegend die Banken und Firmen, die damit handeln:

Beispiel: Vor der Finanzkrise 2008 haben viele Hypothekenbanken Kredite an Baufirmen für Häuser mit dem Rating AAA ausgezahlt und diese über verschiedene CDS abgesichert um das Risiko zu diversifizieren. Trotz der geringen Ausfallwahrscheinlichkeit konnten aber einige der Kredite nicht eingehalten werden, sodass wasserfallartig eine Großzahl an CDS in Kraft getreten sind und alles zusammen gerochen ist.

Banken, die Credit Default Swaps kaufen, sollten also dieses Risiko abwägen. Alternativ ließe sich in so einer Situation, wenn möglich, auch eine Sicherungshypothek abschließen, sodass der Kredit für die Bank anders abgesichert ist.

Fazit

Der Credit Default Swap ist eine sinnvolle Möglichkeit für Kreditgeber ihre ausgezahlten Kredite gegen die Zahlungsunfähigkeit der Schuldner durch eine Prämie, die anhand der Ausfallwahrscheinlichkeit des Schuldners berechnet wird, abzusichern.

Durch CDS werden mit Zahlungsrisiken gehandelt, wodurch sowohl Sicherheit gegeben wird, aber auch Risiken entstehen. Für CDS gibt es einen eigenen Markt, weshalb die Situation dieser Kredite häufig undurchsichtig und risikobehaftet sein kann.

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